Sobald es draussen wieder kühler wird und die Winterzeit beginnt, kommt es jährlich zu Beschwerden bezüglich Kondenswasser bei Hauseingangstüren oder Fenstern. Die kleinen Wassertröpfchen entlang des Fensterrahmens sind aber nichts Aussergewöhnliches und sind vorübergehend auch kein Problem. Grund dafür ist häufig eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung sowie ein geringer Luftaustausch. Durch verschiedene Quellen nimmt die Raumluft Feuchtigkeit auf bspw. durch Kochen, Baden/Duschen, Bügeln, Wäsche waschen/trocknen, Zimmerpflanzen etc. Besonders im Bad oder Schlafzimmer entsteht viel Feuchtigkeit.
Wie viel Feuchtigkeit die Luft aufnehmen kann, hängt von der Temperatur ab. Warme Luft speichert mehr Wasserdampf als kalte. Wenn also warme Luft auf eine kalte Oberfläche trifft, kühlt sie ab und kann somit weniger Feuchtigkeit speichern. Erreicht die Temperatur den sogenannten Taupunkt, wird der überschüssige Wasserdampf aus der Luft ausgeschieden und es bildet sich Kondenswasser.
Eine weitere Ursache für das Kondensat ist die heutzutage dichtere Bauweise. Denn die deutlich besseren Abdichtungen (Fugen, Isolationen etc.) verhindert zwar den Wärmeverlust, allerdings kann die zunehmende Feuchtigkeit aus der verbrauchten Raumluft aus den Wohnräumen nicht entweichen. Dadurch bleibt die Feuchtigkeit in den Räumen und verschlechtert somit die Luftqualität. Für ein ideales Raumklima ist es deshalb notwendig, ausreichend zu heizen und zu lüften.
Nasse Stellen müssen rasch mit einem Tuch entfernt werden. Ist die Luft dauerhaft zu feucht und das Kondenswasser bleibt längere Zeit liegen, können Gebäude und Inneneinrichtung beschädigt werden. Letztlich entstehen Flecken an Wänden oder Fensterrahmen, wo sich Bakterien, Pilze und Milben sammeln können. Neben den optischen Nachteilen sind vor allem auch die gesundheitlichen Aspekte zu beachten.
Unsere Tipps zum Heizen und Lüften der Wohnräume
- Luftfeuchtigkeit reduzieren durch regelmässiges Lüften (mind. 3x täglich)
- Besonders im Schlafzimmer und Bad auf ausreichende Durchlüftung achten (Vor und nach dem Schlafen gehen oder Duschen gut durchlüften)
- Die relative Luftfeuchtigkeit wird mit einem Hygrometer (Feuchtigkeitsmesser) gemessen und sollte zwischen 40 bis 60% liegen
- Mehrmals täglich während 5-10 Minuten stoss- bzw. querlüften (Fenster in gegenüberliegenden Zimmern öffnen)
- Möbel so platzieren, dass die zirkulierende Luft die Wärme überallhin transportieren kann Schränke und Regale generell nicht an Aussenwände stellen oder genügend Abstand (mind. 5 cm) wegen der Hinterlüftung freihalten
- Bei unterschiedlichen Temperaturen in verschiedenen Räumen die Türen immer geschlossen halten
- Nasse Wäsche sollte nicht in der Wohnung getrocknet werden
- Die ideale Raumtemperatur liegt zwischen 18°C (Schlafbereich) und 23°C (Kinderzimmer, Bad), im Keller sollten sie nicht unter 15°C fallen
- Um Schimmelbildung zu vermeiden, sollte das Kondenswasser mit einem Tuch entfernt werden
- Besonders bei Aussentemperaturen unter 0°C sollte eine Dauerlüftung (schräg gestelltes Dreh-Kipp-Fenster) vermieden werden. Der Luftaustausch kühlt sonst die Wandoberfläche ab und die Gefahr der Kondenswasserbildung steigt